Griechenland
Let's sail away
Seit meiner ersten Segelreise wusste ich: Das war würde nicht das letzte Mal sein. Schon wenige Monate später buchte ich meinen zweiten Segeltrip, dieses Mal durch die traumhaften Buchten und Häfen der Peloponnes-Region in Griechenland. Diese Reise ab Athen war voll von neuen Eindrücken, Abenteuer und unvergesslichen Momenten. Anschließend teile ich meine besten Tipps, eine Portion Reisegeschichten und unsere Route für alle, die ein ähnliches Abenteuer planen.
Vorbereitung & ankunft
Um ein bisschen die Stadt zu erkunden, reiste ich zusammen mit einer anderen Österreicherin einen Tag vor dem Segelstart nach Athen. Die Ankunft war stürmisch, doch das konnte meine Stimmung nicht trüben! Nach dem Check-in im Hostel und einer Runde Souvlaki fühlten wir uns sofort im Griechenland-Feeling angekommen.
Tipp: Wenn ihr vor der Reise in Athen seid, probiert unbedingt die Streetfood-Spezialitäten, die oft in kleinen Tavernen und Imbissen erhältlich sind – nichts stimmt besser auf Griechenland ein als ein Pita auf die Hand – und super günstig noch dazu!
Der Start in die Segelwoche: Einchecken & Organisieren
Am nächsten Morgen trafen wir die Gruppe und unseren Skipper in einem Café am Hafen. Das Teamgefüge spielt auf einer Segelreise eine große Rolle, daher starteten wir gleich mit einem gemütlichen Kennenlernen und der ersten organisatorischen Sitzung: Was kochen wir die Woche? Wer übernimmt welche Aufgaben an Bord? Nach einer Einkaufstour im nahegelegenen Supermarkt (für die Supermarkt-Mitarbeiter sicher eine Herausforderung!) ging es dann endlich aufs Boot.
Wir waren zehn Mädels an Bord, plus Skipper, und hatten Glück: Unser Boot war modern und bot viel Platz, sogar mit einer kleinen Küchenzeile auf dem Deck. Besonders toll war, dass ich eine Kabine mit eigenem WC erwischt habe! Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung verteilte unser Skipper die Aufgaben, die jede von uns während der Woche übernehmen würde, wie Ankerkette herunterlassen, Fender managen und die Boardkasse führen. Schon jetzt spürte ich die besondere Verbindung, die so eine Segelcrew schnell zusammenwachsen lässt.
Die Route: Abenteuer, Sonnenuntergänge und griechische Nächte
Unsere Reise führte uns durch einige der schönsten Buchten und charmantesten Häfen rund um den Peloponnes. Wir waren Teil einer Flottille aus sechs Booten, mit der Möglichkeit, mal allein, mal zusammen unterwegs zu sein – perfekt für das Wechselspiel zwischen Gemeinschaft und Freiheit. Unsere Route führte uns in abwechselnd einsame Buchten und lebendige Häfen, wo gemeinsame Abende und lustige Ausflüge zur Tagesordnung gehörten. Hier ein kleiner Einblick in die Highlights unserer Route:
- Athen – Insel Dorousa: Direkt am ersten Abend ankerten wir in einer ruhigen Bucht und starteten mit einem Ausflug zum kleinen Inselberg in der Nähe, ausgestattet mit Sundownern. Von oben genossen wir gemeinsam als Crew die Aussicht auf das weite Meer – ein traumhafter Beginn der Reise!
- Hydra – Charmanter Hafen & Sonnenuntergang:
Nach einer aufregenden Einfahrt in den winzigen Hafen genossen wir erst mal einen wohlverdienten Anlegerdrink. Einige von uns wanderten zum Aussichtspunkt über Hydra, während die anderen durch die verwinkelten Gassen schlenderten. Der Abend mit der gesamten Flottille in einem Restaurant und die anschließende Party in einer kleinen Bar waren die perfekte Mischung aus griechischem Flair und fröhlicher Feierlaune. - Hydra – Ports & Die Panne – Ankerkette auf Tauchgang: Der Morgen danach brachte die vielleicht größte Aufregung der Reise, als unsere Ankerkette sich löste und im Meer versank. Nach einigem Improvisieren und Unterstützung der Flottille gelang es uns schließlich, den Anker aus zehn Metern Tiefe zu bergen. Ein echtes Team-Abenteuer, das wir so schnell nicht vergessen!
Der nächste Stopp führte uns zur Insel Poros, wo wir nach ein paar Versuchen sicher vor Anker gingen. Der Abend wurde zu einem ruhigen, romantischen Erlebnis unter dem Sternenhimmel, bei dem unser Skipper die Gitarre auspackte – Gänsehaut-Momente pur. - Poros – Quad-Tour & griechische Köstlichkeiten: Am folgenden Tag lagen wir im Hafen von Poros an und erkundeten die Insel per Quad – ein unvergessliches Erlebnis und eine großartige Möglichkeit, das griechische Inselleben zu entdecken! Abends traf sich die gesamte Flottille wieder in einem Restaurant direkt gegenüber den Booten, und der Wirt brachte so viele Köstlichkeiten, dass der Tisch nie leer blieb. Wir tanzten und feierten bis in die frühen Morgenstunden, und das Beste war: Der „Heimweg“ zurück auf unser Segelboot war nur ein paar Schritte entfernt.
- Poros – Insel Ägina & Päckchenbildung: Nach einem entspannten Frühstück in einem süßen Café am Hafen stachen wir in Richtung einer idyllischen Bucht, diesmal gemeinsam mit der Flottille. Hier bauten wir ein „Päckchen“: Alle Segelboote wurden nebeneinander geankert und zusammengebunden, sodass wir von Boot zu Boot hüpfen konnten – ein toller Anblick. Am letzten Abend stießen wir mit allen Flottillen-Mitgliedern auf diese unvergessliche Woche an.
- Rückkehr nach Athen & Abschied: Der letzte Tag brach an, und es hieß, zurück nach Athen zu segeln. Da die Boote bei Ankunft im Hafen gründlich überprüft werden (bis hin zu einem Taucher, der nach Schäden sucht), wurde es ein wenig stressig, das Boot bis spätestens 17 Uhr leerzuräumen. Nach einer Woche auf dem Wasser ein wenig surreal, aber wir nutzten die Gelegenheit für ein letztes gemeinsames Pita-Essen und ließen die Woche Revue passieren. Am nächsten Morgen mussten wir bereits um 9 Uhr das Boot verlassen, während die Putz-Crew bereitstand, um es für die nächste Gruppe vorzubereiten.
Der Abschied fiel uns schwer, denn in nur einer Woche wächst man als Crew unglaublich zusammen. Die gemeinsame Zeit war unvergesslich und hat meine Liebe zum Segeln nur noch weiter gestärkt.
Tipps & Tricks für eine Segelreise
- Packliste mit Bedacht erstellen: Ein Segelboot hat nur begrenzten Platz. Leichte, schnell trocknende Kleidung und wasserfeste Taschen sind ideal. Und Sonnencreme, eine Kopfbedeckung und eine Powerbank sind absolute Must-Haves!
- Aufgabenverteilung ernst nehmen: Auf engem Raum und mit einer Gruppe ist klare Aufgabenteilung Gold wert. Es vereinfacht das Zusammenleben an Bord und stärkt den Teamgeist – wichtig für eine harmonische Woche.
- Flexibel sein: Pannen und Planänderungen gehören dazu, und gerade das macht oft die besten Erinnerungen aus. Unsere Anker-Panne schweißt uns als Team zusammen und wird noch lange Gesprächsthema bleiben!
- Einsame Inseln erkunden: Das Segeln gibt einem die Möglichkeit zu einsamen Inseln zu kommen wo normale Touristen nicht hinkommen. Wenn es einen Aussichtspunkt gibt, nutzt unbedingt die Möglichkeit diesen zu erkunden!
- Gemeinschaftsabende mit der Flottille genießen: Wenn ihr die Möglichkeit habt, einer Flottille beizutreten, tut es! Der Wechsel zwischen einsamen Buchten und geselligen Abenden mit anderen Crews verleiht der Reise einen besonderen Flair.
FAZIT
Am Ende bleibt mir nur zu sagen: Griechenland ist ein Segelparadies, das keine Wünsche offenlässt. Die Schönheit der Natur, das Abenteuer des Meeres und die Momente mit der Crew – das alles macht eine solche Reise zu einem unvergleichlichen Erlebnis, das definitiv nach Wiederholung schreit!